The Midnight Walk: Warum wir die VR-Version vorerst nicht empfehlen

The Midnight Walk: Warum wir die VR-Version vorerst nicht empfehlen

Mit The Midnight Walk erscheint eines der kreativsten Spiele des Jahres. Warum die VR-Version frustriert, erfahrt ihr hier.

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The Midnight Walk ist etwas ganz Besonderes. Was das schwedische Studio Moonhood hier geschaffen hat, findet man nicht oft in der aktuellen Spielelandschaft. Jedes Objekt im Spiel wurde zunächst aus Ton geformt, dann in 3D gescannt und im Stop-Motion-Stil animiert. Diese Technik verleiht dem Spiel eine einzigartige visuelle Identität, bei der jeder Fingerabdruck und jede Tonverformung sichtbar bleiben sollen.

Leider ist die Auflösung von The Midnight Walk in VR so gering, dass von den vielen Details kaum etwas zu erkennen bleibt.

Stimmiger Einstieg in eine grandiose Spielwelt

In The Midnight Walk schlüpft ihr in die Rolle von „The Burnt One“, der in einem provisorischen Grab erwacht und sich befreien muss. Der Einstieg in die bizarre Welt ist stark inszeniert: Auf dem Weg aus der Höhle sehe ich nur verschwommen und höre sehr dumpf.

Zwei kleine Wesen wachsen aus dem Boden und reichen mir Augen und Ohren, die ich mit einer Handbewegung in meinen „Kopf“ einsetzen muss. Erst jetzt wird das Bild klarer und ich höre zum ersten Mal den hervorragenden 3D-Sound des Spiels.

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Ich empfehle unbedingt gute Kopfhörer. Weder die eingebauten Lautsprecher der Quest 3 noch die mitgelieferten In-Ears der PSVR 2 werden der Soundkulisse von Midnight Walk gerecht.

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Rätsel lösen mit Augen und Ohren

Gleich das erste Rätsel verrät, warum guter Raumklang unverzichtbar ist. Ich stehe auf einer Lichtung, umgeben von vier Wandschränken mit vielen Schubladen. Hinter mir eine Tür mit Schlüsselloch. Um herauszufinden, in welcher Schublade der Schlüssel versteckt ist, schließe ich die Augen und lasse mich von einem aufkommenden Rauschen in die richtige Richtung leiten.

Dunkle Fantasielandschaft mit schroffen Felsen, magischen Lichtquellen in Orange und Türkis und Silhouetten von Figuren am Horizont.

Zu Beginn sind die Rätsel einfach gehalten. Mit einem Zündholz bewaffnet, muss ich Kerzen entlang des Wegs entzünden. | Bild: MIXED / Fast Travel Games

Das Besondere an der PSVR-2-Version: Durch das Eye-Tracking von Sonys VR-Brille kann ich die Augen wirklich schließen und das Spiel erkennt das. Wenn ich am PC spiele, muss ich einen Knopf drücken. Später beeinflusse ich durch das Schließen der Augen die Spielwelt oder löse damit Rätsel – ein spannender Kniff.

Mein Freund, der Krug

Auf meinem Weg durch die bizarre Welt treffe ich bald auf einen kleinen Kerl namens „Potboy“, ein Wesen, das aussieht wie ein wandelnder Feuerkrug. Nachdem ich seinen Kopf angezündet und ihn mit seltsamen Beeren gefüttert habe, schließt er sich mir an. Gemeinsam müssen wir uns nun auf den „Midnight Walk“ begeben – einen gefährlichen, albtraumhaften Weg zum weit entfernten Mondberg.

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Fremdartiges Wesen mit glühendem Kopf und orangefarbenen Energien in dunkler Höhlenumgebung mit Steinen und mysteriösen Strukturen.

Ein kleiner Happen und „Potboy“ weicht euch nicht mehr von der Seite. | Bild: MIXED / Fast Travel Games

Dort treffen wir immer wieder auf Monster, die „Kriecher“, die uns sofort fressen, wenn sie uns bemerken. Kämpfen ist in The Midnight Walk keine Option, also schleiche ich, verstecke mich in Schränken oder renne, was das Zeug hält, um ihnen zu entkommen. In der Umgebung stoße ich immer wieder auf „Hörmuscheln“ und Zettel, die mir Hinweise zur Lore oder Tipps zum Umgang mit den Kriechern geben.

Antike Höhlenzeichnung auf gelblichem Felsen in dunkelblauer Unterwasserumgebung mit Spielinterface-Elementen.

Immer wieder stoße ich auf kleine Hinweise, wie ich mich auf meinem Mitternachtsspaziergang zurechtfinde. | Bild: MIXED / Fast Travel Games

In der Anfangsphase sind die Umgebungsrätsel sehr einfach gehalten. Ich muss Kerzen finden und mit einem großen Streichholz anzünden, bevor es ausgeht, oder Potboy losschicken, um Feuer zu machen.

Ich kann den kleinen Kerl auch durch Rohrsysteme jagen, damit er an Stellen kommt, die ich nicht erreichen kann. Die bereits erwähnte „Augen-zu“-Funktion hilft mir dabei, geheime Wege zu entdecken, und ich kann mich mit meinem wandelnden Krug auf Schalter stellen, um Türen zu öffnen.

Es hätte so schön sein können...

Wie schon erwähnt, sind das Art-Design und die Soundkulisse wirklich toll und machen Lust auf mehr. Warum ich das Spiel jetzt trotzdem nicht weiter spiele: Die Auflösung von The Midnight Walk ist unglaublich niedrig und die Farben wirken sehr matt. Mit den OLED-Displays der PSVR 2 wären eigentlich satte Schwarzwerte möglich, aber ich bewege mich nur in verschiedenen Grautönen umher. Es wirkt, als läge ein Schleier über der Spielwelt.

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The Midnight Walk ist sowohl für PC als auch für Playstation 5 erhältlich und hat auf beiden Systemen einen VR-Modus. Ich habe zum einen die Konsolenversion mit PSVR 2, zum anderen die PC-VR-Version mit PSVR 2 und PC-Adapter und Meta Quest 3 mit Link-Kabel ausprobiert. Das oben beschriebene Problem besteht bei allen Versionen, ist aber bei PS5/PSVR2 besonders ausgeprägt.

Nachfolgend meine subjektiven Eindrücke zu den verschiedenen Setups.

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Meta Quest 3 auf dem PC

Mit den klaren Pancake-Linsen der Meta Quest 3 bemerkt ihr die schwache Auflösung von Midnight Walk am deutlichsten. Durch das kontrastärmere Bild und das matte Schwarz der LC-Displays fällt sie stärker ins Gewicht. Positiv: Die immer wieder auftauchenden Texte in kleiner Schrift sind hier am besten lesbar.

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PSVR 2 am PC

Die mangelnde Auflösung wird hier am besten kompensiert. In Kombination mit der Rechenleistung eines Gaming-PCs schaffen die OLED-Displays der PSVR 2 ein satteres und kontrastreicheres Bild, und die stimmungsvollen Licht- und Schatteneffekten stechen besser hervor.

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Auf meinem Rechner (AMD Ryzen 9 7950X3D, 64 GB, RTX 4080 Super) lief das Spiel mit allen Grafikeinstellungen auf „episch“ grundsätzlich sehr gut und mit einer konstanten Bildrate.

PSVR 2 an der Playstation 5

Auf der PSVR 2 wirkt The Midnight Walk im direkten Vergleich zur PC-Version noch schwächer. Die kleinen, hellen Texte auf dunklem Hintergrund sind kaum zu lesen, Bewegungen laufen weniger geschmeidig und der gefühlte Schleier über dem Bild ist hier am stärksten.

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Von den Entwicklern haben wir auf Nachfrage erfahren, dass die PSVR-2-Version nativ mit 60 FPS rendert und durch Sonys umstrittene Reprojection-Technologie auf 120 Hz hochskaliert wird. Foveated Rendering kommt nicht zum Einsatz. Ich glaube, mit der Implementierung dieser Technologie hätte man auf der Konsole grafisch sicher mehr aus dem stimmungsvollen Gruselspiel herausholen können.

Die Screenshots in diesem Artikel stammen übrigens von der PSVR-2-Version und sind nicht bearbeitet.

Mein Anspiel-Fazit zu The Midnight Walk

Die handgemachte Welt dieses einzigartigen Spiels hätte so viele Details zu bieten, die aber durch die geringe Auflösung, schwache Kontraste und matten Farben viel zu oft in einem verschwommenen Pixelbrei verloren gehen.

Ich hoffe sehr, dass Moonhood schnellstens ein paar Patches nachliefert und an der Auflösung schraubt. Die Welt von The Midnight Walk hätte einen deutlich klareren Blick in VR verdient.

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Bekommt Moonhood die Technik in den Griff, könnte The Midnight Walk ein audiovisuelles Erlebnis werden, das in keiner VR-Bibliothek fehlen sollte. Bis dahin können wir die VR-Version allerdings nicht empfehlen.

The Midnight Walk ist im Playstation Store und auf Steam für 39,99 € erhältlich.

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