Meta Quest 3: Retronika lässt eure Hoverbike-Träume wahr werden

Schnallt euch an. Retronika ist ein Hoverbike-Spiel, das Shooter- und Rennspielelemente kombiniert. Wir haben es auf Quest 3 getestet.
Ihr seid in ein Wurmloch geraten und wider Willen auf dem Planeten Retronika gestrandet. Zu eurem Leidwesen leben hier nur Roboter, die eine ausgeprägte Abneigung gegen die menschliche Spezies haben. Mithilfe eures treuen Robo-Begleiters schwingt ihr euch auf ein Hoverbike und erledigt Aufträge, um Geld zu verdienen und einen Ausweg, pardon, Portal aus dieser Misere zu finden.
Inhalt
Retronika im Test: Das Wichtigste kompakt
Retronika bietet eine Kampagne, bestehend aus 50 streng linearen Missionen, in denen ihr unter Zeitdruck vorgegebene Strecken abfliegen und feindliche Flugroboter abschießen müsst.
Im Laufe des Spiels erfahrt ihr mehr über den Planeten und rüstet nach und nach euer Hoverbike und eure Blaster auf. Beides ist notwendig, um die immer schwieriger werdenden Aufträge zu meistern.
Neben der Kampagne gibt es einen actiongeladenen Endlosmodus und einen Freestyle-Modus, in dem man sich seine eigene Hoverbike-Tour zusammenstellen kann.

- Wertung: 3.5 von 5 Sternen
- Getestet auf: Meta Quest 3
- Verfügbar auf: Meta Quest 3, 3S, 2 und Pro
Retronika ist für euch geeignet, wenn …
- ihr schon immer mal mit einem Hoverbike über eine Luftautobahn gleiten wolltet,
- einen motivierenden Arcade-Titel für zwischendurch sucht und
- nicht viel Geld ausgeben wollt.
Retronika ist weniger für euch geeignet, wenn …
- ihr ein offenes Erkundungsspiel erwartet,
- Koordination und Reaktionsfähigkeit nicht eure Stärken sind und
- euch Cel-Shading-Grafik nicht zusagt.
Hoverbike-Fahren will gelernt sein
Retronika ist eine Mischung aus Rennspiel und Shooter. Ihr navigiert dreidimensional auf einer vorgegebenen Strecke und müsst dabei dem teils dichten Luftverkehr ausweichen. Freie Stadterkundung gibt es nicht.
In den meisten Missionen trefft ihr auf Drohnen und andere unfreundliche Roboter, die euch attackieren. Mit euren Blastern könnt ihr euch gegen diese Angriffe wehren.
Euer Hoverbike sowie dessen Panzer wird von der gleichen Energiequelle angetrieben, die eure Blaster nutzen. Eigene Projektile sowie gegnerische Treffer verbrauchen diese Ressource. Ist sie gänzlich aufgebraucht, ist die Mission gescheitert. Zum Glück versorgen euch abgeschossene Roboter mit frischer Energie und halten euer Hoverbike auf diese Weise am Laufen.
Die Steuerung ist clever gelöst. Haltet ihr den Lenker mit beiden Händen könnt ihr herauf und herunter steuern. Bleibt eine Hand am Lenker, während die andere auf Gegner feuert, bleibt das Hoverbike konstant auf gleicher Höhe und ihr könnt lediglich nach rechts und links steuern. Das reduziert die Komplexität, denn Fahrzeugen auszuweichen und gleichzeitig Roboter vom Himmel zu schießen, ist leichter gesagt als getan.
Retronika ist ein Spiel, das Übung erfordert. Selbst nach zwei Stunden Spielzeit fiel es mir in brenzligen Situationen nicht leicht, durch den dichten Stadtverkehr zu navigieren und gleichzeitig Wellen von Angriffen abzuwehren. Seid ihr von VR-Spielen steuerungstechnisch schnell überfordert, dann ist Retronika eher nichts für euch.
Easy Rider im Sci-Fi-Gewand
Das Fortschrittssystem motivierte mich, am Ball zu bleiben. In der eigenen Werkstatt kann man sowohl sein Hoverbike aufrüsten als auch neue, stärkere Blaster kaufen. Beides wirkt sich spürbar auf das Spielgefühl und den Schwierigkeitsgrad aus: Das Hoverbike kann durch Upgrades schneller beschleunigen und bremsen, höhere Geschwindigkeiten erreichen und wendiger werden, während die Blaster deutlich mehr Schaden anrichten und feindliche Roboter binnen Sekunden pulverisieren.
Ihr könnt jede Hand mit einer anderen Waffe ausrüsten. Schießt ihr mit beiden Händen, bleibt das Hoverbike stehen, was dem Spiel eine strategische Note verleiht. Manchmal lohnt es sich, anzuhalten, um die feindlichen Linien mit beiden Händen umso schneller auszudünnen.
Retronika wechselt zwischen actionorientierten Missionen und reinen Fahrten unter Zeitdruck. Dank eines tollen Fahrgefühls und des genialen Soundtracks sind letztere Aufträge immer gern gesehen. Mit treibender Musik im Ohr lässig durch die Stadt zu düsen und mit dem Hoverbike elegant an fliegenden Fahrzeugen vorbeizugleiten: Ein solches Spielerlebnis bietet derzeit nur Retronika.
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Ein Spiel, das nach mehr Freiheit schreit
Noch schöner wäre es natürlich, wenn die Stadt mehr als nur eine vorbeiziehende Kulisse wäre und man diese frei erkunden könnte, aber dann wäre Retronika ein ganz anderes, wesentlich aufwendigeres Projekt geworden, das ein weitaus größeres Team erforderlich gemacht hätte.
Ich konnte beim Spielen dennoch nicht umhin, mir eine Fortsetzung von Retronika vorzustellen, die aus den engen Grenzen der schlauchförmigen Luftstraßen ausbricht und komplexere Aufträge mit sich bringt. Das Spiel variiert seine Missionen nur geringfügig: Mal muss man Angriffswellen überleben, mal Checkpoints innerhalb eines Zeitlimits erreichen, mal eine bestimmte Anzahl von Robotern zerstören und hier und da gibt es auch einen mächtigen Boss zu bezwingen.
Retronika bleibt letztlich ein Arcade-Titel, was sich auch im Preis widerspiegelt. Gleichzeitig macht es Lust auf einen Nachfolger, der auf den Stärken des ersten Teils aufbaut und dessen Einschränkungen überwindet.
Visuell gefiel mir das Spiel mit seinem stimmigen Grafikstil und seiner Cel-Shading-Optik und mithilfe des Quest Games Optimizer sieht Retronika richtig hübsch aus auf Meta Quest 3. Verschiedene Stadtviertel, Wetterbedingungen und Tageszeiten sorgen für visuelle Abwechslung, riesige optische Unterschiede solltet ihr jedoch nicht erwarten.
Eine Multiplayer-Komponente fehlt. Für wettbewerbsorientierte Spieler:innen gibt es immerhin Bestenlisten.
Fazit: Mehr als eine Fahrt wert
Retronika beginnt gemächlich, zu gemächlich. Erst ab der 15. Mission wird das Spiel anspruchsvoller und entfaltet langsam seinen Reiz. Das liegt auch an den Upgrades, die ab diesem Zeitpunkt notwendig werden und zum Weiterspielen motivieren.
Die Kombination aus dreidimensionaler Hoverbike-Steuerung und davon entkoppelter manueller Ballerei ist neu und anspruchsvoll, und ich bin mir nicht sicher, ob Retronika den Konflikt dieser beiden Elemente und Genres vollends auflösen kann. Manchmal gelingt es und Retronika fühlt sich großartig an, manchmal gelingt es nicht, dann artet das Spiel in heilloses Chaos aus.
Retronika ist auf jeden Fall sein Geld wert, wenn einem diese Art von Spiel gefällt. Das Studio hat lange an dem Titel gefeilt und man merkt, dass viel Herzblut in das Spiel geflossen ist.
Ich habe Retronika auf einem Drehstuhl mit Armlehnen gespielt und ich empfehle letztere, da die Arme dadurch nicht ermüden.
Retronika könnt ihr für 6 Euro im Horizon Store erwerben.
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