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Mit Codex erweitert OpenAI das eigene Angebot an KI-Services um einen KI-Co-Programmierer, der für Instagram-Mitgründer Mike Krieger "die erstaunlichste Anwendung maschinellen Lernens, die ich je gesehen habe" ist.

GPT-3 und andere Sprach-KI-Systeme zeigten in der Vergangenheit, dass Künstliche Intelligenz neben natürlicher Sprache auch Programmiersprachen lernen, ausgeben und so Entwickler bei ihrer Arbeit unterstützen kann.

Im Rahmen der Partnerschaft mit Microsoft bringt OpenAI jetzt einen neuen KI-Service speziell für Entwickler: Codex soll Code-Vorschläge und -Feedback in Echtzeit während der Entwicklung ausgeben - ähnlich wie man es von der Autovervollständigung und -korrektur am Smartphone oder im E-Mail-Programm kennt, nur eben für Programmiersprachen.

Codex startet zuerst mit GitHub

OpenAI bringt Codex gemeinsam mit Microsoft über die Software GitHub Copilot zu ersten ausgewählten Programmierern: Copilot soll laut OpenAI in Dutzenden Programmiersprachen Unterstützung leisten können, besonders gut funktioniere die KI-Code-Assistenz mit JavaScript, Python, TypeScript, Ruby und Go.

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Entwickler können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Code-Vorschläge auswählen, diese annehmen oder ablehnen und angenommene Vorschläge editieren. Copilot kann sogar auf Basis eines Entwicklerkommentars, der eine Logik beschreibt, den dazu passenden Code generieren.

Aus diesem Grund, und weil Copilot "signifikant mehr Kontext versteht als jeder andere Code-Assistent", versprechen OpenAI und Github für Copilot "mehr als nur Autovervollständigung".

Github-Chef Nat Friedman bezeichnet Copilot als Partner für Programmierer, vergleichbar mit zwei Entwicklern, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten: Copilot soll die Programmierung beschleunigen, indem die KI anhand der Cursor-Position den aktuellen Code mitliest und zusätzliche Zeilen vorschlägt. Entlang der Akzeptanzrate einzelner Vorschläge soll OpenAIs Codex KI-Modell weiter dazulernen.

"Am ersten Tag hat mich GitHub Copilot bereits über eine Nuance im Javascript-Objektvergleich informiert und kennt sich mit unserem Datenbankschema genauso gut aus wie ich. Das ist die erstaunlichste Anwendung von ML [maschinellem Lernen], die ich je gesehen habe", sagt Instagram-Mitgründer Mike Krieger.

Codex ist ein GPT-3-Ableger

Trainiert wurde Codex laut OpenAI auf der Basis von Milliarden bei Github und im Internet frei verfügbaren Code-Zeilen sowie mit englischen Sprachdaten. Die Idee zur KI-Programmierhilfe entsprang unmittelbar aus dem GPT-3-Projekt, das gewissermaßen als Nebenprodukt des eigentlichen Ziels - die Generierung natürlicher Sprache - auch Programmiersprachen lernte.

Empfehlung

OpenAI erkannte das Potenzial von KI-Code-Generierung und trat in Kontakt mit Github, um speziell diese Eigenschaft voranzutreiben. Laut Friedman testeten hunderte Entwickler bei Github die Programmierunterstützung im Arbeitsalltag. Die meisten von ihnen würden die Vorschläge akzeptieren und Copilot aktiviert lassen.

Github-Entwickler bauten außerdem Sicherheitsmechanismen in Copilot ein, die laut Friedman Fehler verhindern können, auch wenn sie "definitiv nicht perfekt" funktionieren würden.

Github Copilot: Technische Vorschau startet ab sofort

Copilot ist ab sofort als Erweiterung für Microsofts kostenloses Visual Studio Code verfügbar, allerdings nur als technische Vorschauversion für ausgewählte Tester. Die Vorschauversion benötigt laut OpenAI und Github "aktuelle KI-Hardware". Durch den eingeschränkten Test wolle man noch mehr lernen über das KI-Modell und wie man es sicher skalieren könne für eine breitere Verfügbarkeit.

In der Zukunft will Microsoft Github Copilot auch in die kommerzielle Version von Visual Studio integrieren. Eine Anmeldung für die technische Vorschauversion ist über die offizielle Copilot-Webseite möglich.

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OpenAI trainierte das Codex-KI-Modell mit öffentlich verfügbarem Code und englischer Sprache. Gemeinsam mit Microsoft und GitHub entwickelte OpenAI auf Basis von Codex das Software-Produkt Copilot. | Bild: Github / OpenAI
OpenAI trainierte das Codex-KI-Modell mit öffentlich verfügbarem Code und englischer Sprache. Gemeinsam mit Microsoft und GitHub entwickelte OpenAI auf Basis von Codex dann den KI-Service Copilot. | Bild: Github / OpenAI

Im Laufe des Sommers will OpenAI anderen Firmen über eine Schnittstelle Zugriff auf das KI-Modell Codex geben, damit diese die KI-Programmiervorschläge in ihre eigene Software integrieren können. Laut Microsofts Technikchef Kevin Scott könnte Microsoft zukünftig ein Codex-Modell veröffentlichen, das Unternehmen spezifisch für ihre eigenen Programmierbedürfnisse trainieren können.

KI für Code könnte auch von IBM beschleunigt werden: Der IT-Konzern veröffentlichte kürzlich den Codenet-Datensatz, der das KI-Training entsprechender Modelle ermöglichen und das Feld so beschleunigen soll, wie es dem ImageNet-Datensatz für die KI-Bildanalyse gelungen ist.

Quellen: Github, CNBC

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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