
Empfehlungsalgorithmen bestimmen, welche Inhalte wir wann und wo konsumieren. YouTube möchte gerne noch ein bisschen mehr von eurer Zeit.
Nutzer sollen dank Empfehlungsalgorithmen mehr kaufen, lesen, sehen, hören – je nach Plattform. Amazon nutzt die Algorithmen, um Kunden weitere Produkte zu verkaufen. Netflix, um ihnen mehr Serien anzudrehen.
Und YouTube? Googles Videoplattform verführt zum Weiterklicken: Noch ein kurzes Katzenvideo ansehen, noch einmal diesen alten Song hören oder ein waghalsiges Flugmanöver eines Linienfliegers bestaunen.
Anders als Amazon oder Netflix verkauft Google keine Produkte, sondern Zeit: Jede Sekunde, die Kunden auf der Plattform verbringen, generiert Werbeeinnahmen. Selbst eine kleine Verlängerung der Verweildauer kann Millionen zusätzlicher US-Dollar bedeuten.
Der Einsatz solcher Empfehlungsalgorithmen bei Facebook, Twitter oder YouTube steht schon länger in der Kritik: Die Algorithmen empfehlen vor allem Nachrichten und Videos, die den bestehenden Präferenzen und Überzeugungen der Nutzer entsprechen.
Besonders extreme oder kontroverse Nachrichten und Videos werden vom Algorithmus bevorzugt, da sie neugieriger machen und daher mit einer höheren Wahrscheinlichkeit angeklickt werden. So entsteht eine suchtgleiche Erfahrung, die in Einzelfällen Nutzer sogar