Mozilla Hubs: Was wird aus der Social-VR-Plattform?

Mozilla Hubs: Was wird aus der Social-VR-Plattform?

Mozilla muss wegen der Corona-Pandemie viele Angestellte entlassen und stellt sich neu auf. Auch Mozillas Hubs-Team verändert sich - und steht vor einer ungewissen Zukunft.

Mozillas Hubs-Plattform ist das ambitionierteste WebVR-Projekt: Mit der Social-Plattform lassen sich schnell und einfach Avatar-Meetings für VR und den Monitor erstellen, die ohne Installation einer Software direkt im Browser laufen.

Und zumindest das Projektteam dachte groß: Das offene Web sei die Grundlage für ein Metaverse, also eine digitale 3D-Zwischenwelt, hieß es zuletzt, als Hubs-Spezialist Greg Fodor eine Cloud-Version der Hubs-Software ankündigte, die mit "wenigen Klicks" auf einem eigenen Server installiert werden kann.

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Wegen Corona: Mozilla baut massiv Stellen ab

Umsatzeinbrüche wegen der Coronakrise zwingen Mozilla dazu, rund 250 Angestellte zu entlassen. Schon im Januar mussten 70 Beschäftigte gehen. Mozilla hat in diesem Jahr damit rund ein Drittel der Arbeitsplätze gestrichen.

Mit den Entlassungen geht offenbar eine grundlegende Umstrukturierung einher: Mozilla-Chef Mitchell Baker will die Organisation schlanker und wendiger aufstellen, mehr in Experimente investieren, außerdem wirtschaftlicher werden.

Events können in Mozilla Hubs mit einer Mischung aus 3D-Darstellung und 2D-Inhalten stattfinden. | Bild: Mozilla

Events können in Mozilla Hubs mit einer Mischung aus 3D-Darstellung und 2D-Inhalten stattfinden. | Bild: Mozilla

Einzelne Produkte sollen laut Baker "außerhalb von Firefox" schneller entwickelt werden und neue Umsatzströme generieren. Zu diesen Produkten gehört laut Baker auch Mozilla Hubs. Das eigene interne XR-Team wurde offenbar aufgelöst. Unklar ist daher, wie es mit anderen XR-Projekten wie Firefox Reality oder A-Frame weitergeht.

Die Projektteams außerhalb von Mozilla sollen durch ein auf UX-spezialisiertes Team und ein Team für angewandtes maschinelles Lernen direkt bei Mozilla unterstützt werden.

Wie geht es weiter mit Mozilla Hubs?

Baker spricht im Kontext dieser strukturellen Veränderung von einer Investition. Beim Hubs-Team kommt diese Botschaft offenbar noch nicht an: Der Twitter-Account von Hubs erwähnt Entlassungen und eine ungewisse Zukunft. Noch sei nicht klar, wie es mit Hubs und Hubs Cloud weitergehe.

Der zuvor erwähnte Hubs-Mitarbeiter Greg Fodor, der schon raus ist bei Mozilla, ist wenig optimistisch, was die Zukunft der WebXR-Plattform angeht. Er wirbt bei Twitter für seine XR-Kollegen, die einen neuen Job suchen, und kritisiert sein früheres Unternehmen: Es sei nicht das erste Mal, dass Mozilla ein großes Risiko eingeht und den Weg bereitet, nur damit andere anschließend die Gewinne einstreichen.

Robert Long, der schon bei AltspaceVR eine Social-VR-Pleite erlebte und nach der Microsoft-Übernahme zu Mozilla wechselte, verweist auf den Open-Source-Geist der Hubs-Plattform. "Hubs wurde widerstandsfähig gestaltet und wir werden das überleben", schreibt Long.

Der Quellcode von Mozilla Hubs ist kostenlos bei Github verfügbar.

Quellen: Twitter, Mozilla

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