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Der Microsoft-Mitgründer Paul Allen will Künstlicher Intelligenz gesunden Menschenverstand beibringen. Dafür investiert er 125 Millionen US-Dollar in ein von ihm gegründetes KI-Institut.

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung einer fortschrittlichen Künstlichen Intelligenz ist es, den programmierten neuronalen Netzen ein intuitives Verständnis für die Welt beizubringen. Hätten sie dieses, dann könnten sie sich ähnlich wie der Mensch eigenständig orientieren, Wissen zwischen Aufgaben transferieren und sich fortentwickeln.

Als Beispiel: Ein Kind versteht intuitiv, dass Wasser aus dem Glas herausläuft, wenn es dieses umdreht. Und es kann ableiten, dass das gleiche Verhalten bei einer Limonade in einer Flasche ohne Deckel auftritt. Eine Künstliche Intelligenz muss sich solche einfachen Erkenntnisse erst aufwendig antrainieren.

Genau das will der Microsoft-Mitgründer Paul Allen ändern: Er möchte Computerhirnen gesunden Menschenverstand einprogrammieren lassen. Dafür investiert er laut der New York Times 125 Millionen US-Dollar in das 2014 von ihm gegründete "Allen Institut für Künstliche Intelligenz".

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"Wenn wir echten Fortschritt bei KI erzielen wollen, dann müssen wir beim intuitiven Verstand große Hindernisse überwinden", sagt Allen. Wie genau dieses Unterfangen gelingen könnte, verrät er allerdings nicht.

Der Pfad zur generellen KI ist noch nicht vorgezeichnet

Die New York Times verweist in diesem Kontext auf das Projekt Cyc, in dem bereits seit Mitte der 80er Jahre an Ansätzen für eine generelle Künstliche Intelligenz mit gesundem Menschenverstand geforscht wird - bislang ohne Durchbruch.

Der Gründer des Projekts Douglas Lenat räumt ein, dass die Initiative hunderte Millionen US-Dollar Forschungsgelder verbraucht habe und über die Jahre immer wieder auf Probleme gestoßen sei, die beim Projektstart nicht absehbar waren. Neue Technologien vereinfachten jedoch den Aufbau von KI-Systemen, entsprechend fordert Lenat neue Ansätze.

Einen möglichen Schritt hin zur generellen KI erläuterte kürzlich Facebooks KI-Chef Yann LeCun: Maschinen müssten ein internes Modell der Welt mit all ihren Gesetzmäßigkeiten bauen und dieses dann in Hochgeschwindigkeit simulieren, um sehr schnell zu lernen. Wissenschaftliche Ansätze, wie dieses Modell erstellt werden könnte, gebe es jedoch nicht. Aktuelle KI-Systeme erreichen laut LeCun nicht mal das intellektuelle Niveau einer Ratte.

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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