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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

KI-Upscaling erobert die Gaming-Branche: Publisher EA und BioWare nutzen KI, um das Mass Effect-Remaster aufzupolieren.

Die Mass Effect-Trilogie ist wohl unbestritten eine der besten Computerspiel-Reihen der letzten 15 Jahre. 2007 erschien der erste Teil der Geschichte rund um Commander Shepherd und seine Crew auf dem Raumschiff Normandy. Der dritte Teil wurde schließlich 2012 veröffentlicht.

KI rechnet Original-Texturen hoch

Am 14. Mai 2021 erscheint die remasterte Version der Trilogie mit über 40 DLCs als Mass Effect: Legendary Edition. Dabei soll es sich um ein echtes Remaster handeln, inklusive Verbesserungen am Gameplay des ersten Teils (Stichwort Mako-Steuerung). Besonderer Fokus lag allerdings auf der Anpassung der Grafik an moderne Standards.

Hier kam Künstliche Intelligenz zum Einsatz, um jede einzelne Textur aller drei Spiele anhand der originalen, unkomprimierten Quellen auf eine ansehnliche Auflösung zu skalieren.

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"Wir wollten die Auflösung aller Texturen in der gesamten Trilogie erhöhen", sagte Environment und Character Director Kevin Meek. "Das heißt, alle visuellen Effekte, die Benutzeroberfläche, die Umgebungsgrafik, die Charaktergrafik - jede einzelne Textur haben wir mit zwei wesentlichen Änderungen bedacht. Erstens haben wir die Obergrenze, die die Engine (Unreal Engine 3) für die Texturgrößen setzt, erhöht. Und zweitens haben wir die gesamte originale, unkomprimierte Quellgrafik durch ein KI-Upres-Programm laufen lassen [...]."

Zehntausende Texturen wurden in einem massiven, aber überwiegend automatisierten Prozess verarbeitet. Laut Meek führte das zu einer vier- bis sechzehnfachen Erhöhung der Auflösung.

KI-Upscaling: Kein Cyberpunk, sondern Realität mit Zukunft

KI-Upscaling beschränkt sich aber nicht nur auf Entwicklung und ist mittlerweile auf dem heimischen Rechner angekommen. Die Leistung des heimischen PCs hing lange Zeit ausschließlich von der verwendeten Hardware ab. War die Grafikkarte nicht stark genug, konnte man tun, was man wollte: Spiele mit hohen Hardware-Anforderungen ließen sich einfach nicht ansehnlich ausführen.

Grundsätzlich ist die Hardware auch heute weiterhin die essenzielle Grundlage für die meisten Anwendungen – mal abgesehen von Cloud-Experimenten wie Google Stadia. Doch die Hardware ist mittlerweile nicht mehr der einzige Faktor, der über hochauflösende Grafik oder bessere Performance entscheidet.

Unter anderem das Bugfest Cyberpunk 2077 hat das KI-Grafikzeitalter eingeläutet. Allerdings beschränkt sich das im Falle von Cyberpunk 2077 auf die Darstellung, nicht auf die KI der NPCs im Spiel – die sind nämlich dümmer als Toast.

Empfehlung

Nvidias DLSS-Technologie (Deep Learning Super Sampling) lässt hingegen bei der Grafik die Muskeln spielen und skaliert auf dem PC des Anwenders von niedriger auf hohe Auflösung und fügt dabei Details hinzu. Dafür wird deutlich weniger Leistung benötigt, als bei nativer Darstellung der hohen Auflösung.

KI-Training macht’s möglich: Nvidia trainiert ein künstliches neuronales Netz mit hochauflösenden Aufnahmen eines Computerspiels. DLSS 2.0 wird dabei von einem allgemein auf Spiele trainierten KI-Netz unterstützt: Bilder in 16K-Auflösung sind hier die Trainingsgrundlage. Den Vergleichswert bilden niedrig aufgelöste Bilder.

Virtual Reality könnte stark profitieren

Cyberpunk 2077 (Infos) läuft dank DLSS auf einer RTX 3060 Ti (Test) in 4K und mit aktiviertem Ray-Tracing mit rund 45 FPS. Schaltet man hingegen DLSS aus, sacken die Bildraten auf rund 20 FPS. Der Unterschied ist also enorm.

Auch für Virtual Reality lässt sich die zugrunde liegende Technologie verwenden. Facebook-Forscher arbeiten an KI-Upscaling für VR-Apps. Die KI wird mit Videos anstatt Bildern trainiert und soll sogar bessere Ergebnisse liefern als Nvidias DLSS, das in Version 2.1 auch VR unterstützt.

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Das könnte zu erheblichen Verbesserungen in der grafischen Qualität von VR-Anwendungen führen, bei gleichzeitiger Einsparung benötigter Hardware-Ressourcen. Möglicherweise ist das ein weiterer Schritt hin zu noch schlankeren und bequemeren VR-Brillen (Vergleich).

Quelle: VentureBeat, Titelbild: Electronic Arts

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