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DEEP MINDS Podcast
Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Produktionsmethoden mit Künstlicher Intelligenz sollen Hollywood dabei helfen, zukünftig Filme mit digitalen Schauspielern zu besetzen, darunter auch solche, die längst verstorben sind.

Überzeugende virtuelle Menschen zu kreieren, gehört für Special-Effects-Profis noch immer zu den größten Herausforderungen. Für die digitale Wiederauferstehung sind Produzenten auf hochwertiges Ausgangsmaterial angewiesen. Einen fest definierten Prozess gibt es nicht, häufig werden reale Schauspieler mit Scans des Originals vermischt.

Erste Ansätze, verstorbene Schauspieler digital zu rekreieren, gibt es bereits: So wurde beispielsweise im 2015 erschienenen Film "Furious 7" der 2013 verstorbene Schauspieler Paul Walker für noch nicht abgedrehte Szenen täuschend echt animiert (siehe Video unten).

Viele Star-Wars-Fans schauten verwundert drein, als in "Rogue: One" plötzlich eine junge Carrie Fisher als Prinzessin Leia im Bild erschien oder als der schon 1994 verstorbene Peter Cushing als Governor Tarkin wieder in die Kamera sprach.

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Künstliche Intelligenz soll eigenständig digitale Schauspieler entwerfen

"Digitale Menschen werden immer wichtiger. Wenn es nicht genug Daten gibt, dann sieht es nicht überzeugend aus", sagt Chris Nicols der Webseite Hollywood Reporter.

Nicols ist Mitglied der Organisation "Digital Human League", die sich der Kreation des perfekten Digitalmenschen verschrieben hat. In Zukunft soll Künstliche Intelligenz bei diesem Unterfangen weiterhelfen.

Laut Nicols experimentiert die Digital Human League mit Lernverfahren aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, um Lücken in den Datensätzen aufzufüllen. Das Verfahren wurde bislang noch nicht für einen Mainstreamfilm verwendet, laut Nicols könne es aber ökonomischer und schneller sein als aktuelle Produktionswege.

Die Vision ist es, dass die KI den realen Schauspieler studiert - den Gang, die Sprache, den Gesichtsausdruck - und ihn anschließend digital zum Leben erweckt.

2045 ist die KI am Drücker

Stephen Regelous, der die KI-Animationssoftware "Massive" mitentwickelte, mit der unter anderem die riesigen Armeen in den "Herr der Ringe"-Filmen zum Leben erweckt wurden, ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz Millionen US-Dollar bei der CGI-Produktion sparen könnte. Eine händisch aufwendige Charakteranimation könne die KI in wenigen Sekunden erledigen.

Empfehlung

Da Streaming-Services wie Netflix immer mehr Inhalte veröffentlichten, seien sie auf effizientere Produktionsmethoden angewiesen, um die Kosten im Rahmen zu halten. Regelous glaubt sogar, dass Künstliche Intelligenz eines Tages digitale Schauspieler erschaffen könnte, "die nicht wissen, dass sie unecht sind".

"In 2045 ist alles vorbei - wir sind nicht mehr am Drücker", prognostiziert Regelous. "KI wird so klug, es geht nicht mehr nur um Filme. Sie heilt Krebs und bringt den Klimawandel in Ordnung."

Regelous befürchtet für die Zukunft keine Dystopie mit Killer-KI: "Künstliche Intelligenz ist viel klüger und wird uns Wertschätzung entgegenbringen. Sie denkt, fühlt Liebe und erkennt den Wert des Lebens an", sagt Regelous und fügt hinzu: "Hoffentlich. Sonst haben wir ein Problem."

https://www.youtube.com/watch?v=NbT93SoFkrw

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| Featured Image: Weta Digital / Aiden (Screenshot bei YouTube) | Source: Hollywood Reporter
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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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