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Für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron ist Künstliche Intelligenz eine Schlüsseltechnologie dieses Jahrhunderts. Die KI-Revolution habe bereits begonnen.

Frankreichs Regierung startet eine neue KI-Initiative, die das Land zu einem führenden KI-Ökosystem Europas und weltweit machen soll. Die Regierung stellt 1,5 Milliarden Euro für KI-Projekte, Forschung und Startups zur Verfügung.

In einer Ansprache zur neuen Initiative bezeichnet Macron Künstliche Intelligenz als "technologische, ökonomische, soziale und ethische Revolution". Diese "passiere nicht in 50 oder 60 Jahren, sondern jetzt", so Macron.

Der Staatspräsident erwähnt im Kontext von KI-Ethik den für Menschen undurchsichtigen Entscheidungsprozess von Künstlicher Intelligenz - die sogenannte Blackbox - und versteckte Vorurteile in fürs KI-Training verwendeten Datensätzen. Die "digitale Gesellschaft" dürfe nicht von undurchsichtigen Algorithmen regiert werden, heißt es in einem 150 Seiten starken Strategiepapier der Regierung.

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Konkrete Regulierungsansätze schlägt Macron nicht vor, denkt aber laut über eine internationale Zertifizierungsstelle nach, die zum Beispiel die Zulässigkeit von Trainingsdaten überprüft. Die französische Regierung möchte Forschern außerdem eigene Datensätze zur Verfügung stellen. Bis 2022 sollen rechtliche Rahmenbedingungen für komplett selbstfahrende Autos verabschiedet sein.

Parallel zu Macrons KI-Ansprache kündigten Samsung, Fujitsu, Deepmind, IBM und Microsoft an, KI-Labore in Frankreich aufbauen zu wollen. Facebook und Google kooperierten bereits mit französischen Wissenschaftlern.

Die Tech-Konzerne teilen ein großes Bedürfnis: die Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Macron wünscht sich, dass in Frankreich zukünftig doppelt so viele Menschen KI studieren und erforschen wie es aktuell der Fall ist. Seine komplette Ansprache kann man im Video unter dem Artikel ansehen (ab circa 07:28:00)

Auch Deutschland investiert in Künstliche Intelligenz

Zu Macrons Ansprache war auch die deutsche Bundesforschungsministerin Anja Karliczek eingeladen. Frankreichs KI-Strategie sei "der richtige Weg". Sie wolle die Aktivitäten Frankreichs und Deutschlands vernetzen und KI-Kompetenz in Europa bündeln.

Die Ministerin verweist auf die gemeinsamen Wertevorstellungen Frankreichs und Deutschlands beim Umgang mit Daten und bei Sicherheitsaspekten. Diese seien "eine gute Basis" für eine Zusammenarbeit. Sie wolle "Einrichtungen vernetzen und gemeinsam neue Strukturen zum Transfer in die Wirtschaft schaffen".

Empfehlung

Unter anderem förderte die Bundesregierung kürzlich vier Kompetenzzentren zu maschinellem Lernen in Berlin, Dortmund/St. Augustin, München und Tübingen mit etwa 30 Millionen Euro. Sie betreibt außerdem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das laut dem Bundesministerium für Forschung und Bildung das weltweit größte KI-Institut ist. Die eigene Ausgangslage bei KI-Forschung bewertet das Ministerium als "herausragend".

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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