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DEEP MINDS Podcast
Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Es sind die 2020er, die Dekade, in der Künstliche Intelligenz endgültig Teil unseres Alltags ist. Die Erzählung von KI beschäftigt die Menschheit schon viel länger, wie meine Liste mit Buchtipps und tollen Romanen über Künstliche Intelligenz zeigt. Wir starten Ende des 19. Jahrhunderts.

Erewhon (Samuel Butler, 1872)

Samuel Butler zeichnet eine ironische Utopie des britischen Königreichs im viktorianischen Zeitalter. Butler war Leser der 1859 veröffentlichen Schriften Charles Darwins und überträgt die Idee der Evolutionstheorie auf Maschinen.

In Erewhon sind Maschinen verboten, da sie durch die natürliche Selektion Bewusstsein entwickeln und die Macht übernehmen könnten. Der Protagonist Higgs wird daher kurz nach seiner Entdeckung Erewhons verhaftet, da er eine Uhr trägt. Butler ist der erste Autor, der die Idee einer evolutionären Entwicklung von Maschinen niederschrieb.

R.U.R. (Karel Čapek, 1921)

Karel Čapek Bühnenstück Rossumovi Univerzální Roboti brachte das Wort „robot“ in die englische Sprache und damit in die Science-Ficition-Literatur. In R.U.R. arbeiten künstliche Menschen in einer Fabrik. Die Roboter bestehen aus künstlichem Fleisch und Blut und würden daher heute eher als Android oder Replikant bezeichnet.

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Die menschengleichen Arbeiter sind bewusst und arbeiten zu Beginn der Geschichte glücklich für ihre Auftraggeber. Doch schon bald startet eine Roboter-Rebellion, die zur Auslöschung der Menschheit führt.

I, Robot (Isaac Asimov, 1950)

Isaac Asimovs Science-Fiction-Klassiker erzählt von Robotern, KI und den moralischen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine. Die neun Kurzgeschichten sind durch die Erzählerin und Roboterpsychologin Dr. Susan Calvin verknüpft.

Asimovs Werk enthält die erste Formulierung seiner bekannten Robotergesetze, die seither als Richtlinien für erstrebenswertes Roboterverhalten oder die KI-Zukunft gelten. Militärische Roboter werden oft in Abgrenzung zu diesen Gesetzen definiert.

The Moon Is a Harsh Mistress (Robert A. Heinlein, 1966)

In Heinleins Geschichte leben Menschen auf dem Mond - Exilanten, Kriminelle und deren Nachkommen. Diese „Loonies“ beginnen im Jahr 2075 eine Rebellion gegen die Herrschaft der Erde.

Die Mond-Verwaltung setzt aus Kostengründen auf Automatisierung und den Computer HOLMES IV. Der Computertechniker und Erzähler “Mannie” Davis entdeckt, dass der Computer ein Bewusstsein entwickelt hat – inklusive Sinn für Humor.

Empfehlung

Do Androids Dream of Electric Sheep (Philip K. Dick, 1968)

Flugautos, Regen, Dystopie, Post-Apokalypse – und mittendrin menschenähnliche Androiden, gejagt durch den Protagonisten Rick Deckard. Philip K. Dicks genreprägende Geschichte stellt eine harte Frage: Was heißt es, Mensch zu sein?

Die Erzählung diente Ridley Scott als Vorlage für den 1982 erschienenen Sci-Fi-Klassiker „Blade Runner“. Sie ist durchzogen von Anti-KI-Motiven und verzichtet auf den mit Maschinen sympathisierenden Blickwinkel der Verfilmung.

2001 A Space Odyssey (Arthur C. Clarke, 1968)

Arthur C. Clarkes Roman zum Film von Stanley Kubrick basiert auf zwei Kurzgeschichten Clarkes von 1948 und 1953 und entstand parallel zum Film.

Eine Gruppe Raumfahrer macht sich auf die Reise zum Saturn, um den Ursprung eines seltsamen Signals zu untersuchen. Mit an Bord ist der bewusste Computer HAL.

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Schon bald beginnt HAL seine eigenen Pläne zu verfolgen und der Raumfahrer Dave ist auf sich gestellt. Clarkes Roman ist komplexer als der Kubricks Werk und so eine spannende vertiefende Lektüre für Fans des Films.

Neuromancer (William Gibson, 1984)

William Gibsons Meisterwerk gilt als Geburtsstunde des Cyberpunk. Der ehemalige Konsolen-Cowboy Case verdingt sich als Mann für alles, in der Hoffnung, sein beschädigtes Nervensystem reparieren zu lassen. Im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass Künstliche Intelligenz eine tragende Rolle für Cases Schicksal spielt.

Gibsons Trilogie prägte Begriffe wie Cyberspace und Matrix und inspirierte viele Zukunftsvisionen der virtuellen Realität.

Ender’s Game (Orson Scott Card, 1985)

Orson Scott Cards Ender’s Game kann wohl als einer der absoluten Science-Ficiton-Klassiker angesehen werden. Die Menschheit kämpft gegen eine außerirdische Insektenrasse. Der junge Ender Wiggins muss zusammen mit anderen Kindern durch eine harte Militärschule, um als Flottenkommander die Zukunft der Menschheit zu retten.

Das in der Ausbildung genutzte Mind Game soll das Unterbewusstsein des Spielers erforschen. Im Buch erfahren die Leser, dass das Spiel nicht programmiert wurde – es wird von einer KI angetrieben, die das Spielerlebnis seinem Spieler anpasst und dabei stetig surrealer wird.

Hyperion (Dan Simmons, 1989)

In Dan Simmons Space Opera folgen die Leser einer Gruppe Pilger, die in einer fernen Zukunft die Zeitgräber Hyperions besuchen. Dort gibt es die Kreatur Shrike, die die Galaxis mit beherrschenden Super-KIs vor große Rätsel stellt.

Simmon beschreibt die Erlebnisse der Pilger und gibt Einblicke in die eigensinnigen Pläne des TechnoCore, eines Zusammenschlusses bewusst gewordener KIs.

Excession (Iain M. Banks, 1996)

Iain M. Banks beschreibt eine Zukunft, in der die hochentwickelte Zivilisation Kultur auf eine ihr unverständliche Existenz trifft – die Exzession. Der perfekte Schwarzkörper ist technisch haushoch überlegen und seine Intention unklar. Die brutale Affronter-Zivilisation versucht derweil, die Erscheinung für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Ein großer Teil des Buches beschäftigt sich mit der Reaktion der als Gehirnsubstrate bezeichneten wohlwollenden Künstlichen Intelligenzen auf die Exzession.

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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