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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Geschichte wiederholt sich - oder nicht?

Der Unternehmer Andrew Yang möchte gerne US-Präsident werden. Seit Februar 2018 buhlt er um die Gunst der Demokraten für seine Aufstellung als Trump-Gegner bei den nächsten Wahlen.

Seine Motivation: Er will helfen, die laut ihm durch KI-Automatisierung drohende Massenarbeitslosigkeit zu kontern. Seine These wird an anderen Stellen unterstützt: Ein Drittel aller US-Jobs könnte durch KI verschwinden, schätzt zum Beispiel die Unternehmensberatung McKinsey.

Ein gängiges Gegenargument lässt Yang nicht gelten: dass bei einer technologisch bedingten Arbeitsmarktumwälzung automatisch viele neue Jobs entstehen, die mit bei anderen Jobs entlassenen Arbeitskräften besetzt werden können, also dass zum Beispiel LKW-Fahrer zu Programmierprofis ausgebildet werden, wenn irgendwann in der Zukunft autonome Trucks über den Asphalt walzen.

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Vier Millionen Produktionsmitarbeiter hätten in den letzten Jahren ihren Job verloren, so Yang. Fast die Hälfte von ihnen habe anschließend nicht mehr gearbeitet. Ein Viertel der Gruppe habe die Anerkennung einer Behinderung beantragt, erklärt Yang gegenüber Wired.

Was früher mit Farmern funktioniert habe, nämlich die Umschulung für neue Maschinenjobs, funktioniere bei Produktionsmitarbeitern schon nicht mehr, ebenso wenig für Angestellte in Einkaufszentren oder Callcentern. Unter anderem seien Umschulungen zu langsam. Nur weil etwas in der Vergangenheit funktioniert habe, bedeute das nicht, dass es in der Zukunft erneut ähnlich gelingt, erklärt Yang.

Bedingungsloses Grundeinkommen soll die Wirtschaft retten

Yang beschreibt zwei Hoffnungsschimmer: Zu einen möchte er jedem US-Bürger ab 18 Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen über 1.000 US-Dollar pro Monat anbieten. Allein diese Maßnahme würde für mehr als zwei Millionen neue Jobs durch Selbstständigkeit und nachhaltige Umschulungen bringen, schätzt Yang.

"Das ist der große Schritt, den wir machen müssen, um unsere Gesellschaft durch eine der größten wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen unserer Geschichte zu führen", sagt Yang.

Zum anderen hofft Yang, dass sich die Bewertung der Bedeutung der Wirtschaft und gesellschaftliche Wertzuschreibungen ändern. "Glauben wir wirklich, dass Mütter und Pflegekräfte nichts verdienen [...]", fragt Yang. Diese und ähnliche grundlegende Fragen seien über Jahrzehnte vernachlässigt worden. Geld dürfe nicht mit dem Wert eines Menschen gleichgesetzt werden.

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"Jetzt ist es 2019, KI legt los, und wir machen noch immer dieselben Sachen und gehen von denselben wirtschaftlichen Regeln aus wie in den 70er Jahren", sagt Yang. "Für mich ist das lächerlich, ein dummer Ansatz und wir müssen uns so schnell wie möglich weiterentwickeln."

Quelle: Wired

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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