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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Die Mitgliederliste von Stanfords neuem, menschenzentrierten KI-Institut zeigt, weshalb es unter anderem gegründet wurde.

Stanfords neues Institut für menschenzentrierte Künstliche Intelligenz (HAI) soll die Erforschung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz interdisziplinär und divers gestalten. Das Ziel: KI soll Menschen helfen. Mitte März gab die bekannte Universität die Gründung des Instituts bekannt.

Stanfords Präsident Marc Tessier-Lavigne sagte bei der Vorstellung: "Das ist unsere Chance, Zukunft zu gestalten, indem wir Human- und Sozialwissenschaftler an die Seite von KI-Entwicklern stellen."

Ein See voller Kerle

Ein typisches KI-Problem sind maschinelle Vorurteile. Egal ob bei der Gesichtserkennung, Bewerbersoftware oder in der Kriminalitätsbekämpfung: KI-Software kann bei der Beurteilung unterrepräsentierter Zielgruppen falsche Schlüsse ziehen, wenn die Datenlage kein ausreichendes Training zulässt. Häufig betroffen sind Menschen mit dunkler Hautfarbe und Frauen.

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Erschwerend kommt hinzu: Gerade diese Gruppen sind in der KI-Branche unterrepräsentiert. Der diesjährige AI Index kam zu dem Schluss, dass in den USA aktuell weniger als 20 Prozent der KI-Professuren von Frauen besetzt sind. Forscher von Microsoft sprechen vom "Sea of Dudes" und dem "White Guy Problem" der KI-Branche.

Eine Mitgliederliste wie von einer schlechten KI ausgesucht

Da Stanfords KI-Institut just angetreten ist, um eben solche Probleme zu bekämpfen, liest sich die Mitgliederliste wie eine Parodie:

Das Institut hat 121 Mitglieder, davon sind 30 Prozent Frauen in Führungspositionen. Wer genau aufgepasst hat, stellt fest: Das sind immerhin zehn Prozent mehr führende Frauen als im universitären KI-Durchschnitt. Ein Mensch mit dunkler Hautfarbe ist gar nicht dabei.

Stanford sucht neues Personal

Mit dieser Ungleichheit konfrontiert, kündigt ein Sprecher des HAI gegenüber der Webseite Quartz 20 weitere Anstellungen an, die die Mitgliederliste diverser machen sollen.

Es sei aber nicht einfach, die passenden Personen zu finden: Der Aufbau eines wirklich diversen Forschungsteams benötige Jahre, sei aber für eine menschenzentrierte Künstliche-Intelligenz-Entwicklung entscheidend.

Empfehlung

Klar ist: Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sich die Zusammensetzung der Branche ändert. Doch wenigstens steigt die Aufmerksamkeit für Ungleichheit. Dazu tragen Gruppen wie Black in AI, Latinx in AI oder Women in AI bei, die gezielt den Status von Minderheiten in der KI-Branche stärken wollen.

Via: Quartz, Titelbild: Stanford

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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