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Googles Sprach-KI Duplex erweitert das eigene Gesprächsportfolio.

Künstliche Intelligenz soll ja bekanntlich eines Tages die großen Probleme der Menschheit lösen: Klimawandel, Finanzen, interstellare Reisen - überhaupt alles. Ganz soweit ist die Technik aber noch nicht. Mit der Sprach-KI Duplex widmet sich Google vorerst einer kleinen Alltagssorge: nervige Telefonate.

In den USA, Australien, Kanada und UK können Besitzer eines Pixel-Smartphones seit Ende 2018 die Sprach-KI Duplex automatisch Restaurants buchen lassen - per Telefonanruf. Das klingt dann so wie im folgenden Video.

Als Google Duplex das erste Mal öffentlich vorführte, sorgte die KI-generierte Stimme für kontroverse Diskussionen, da sie klingt, wie ein Mensch - ihre wahre Identität damals aber nicht verriet. Mittlerweile outet sie sich am Anfang eines Gesprächs als maschinelles Anrufsystem, das das Gespräch aufzeichnet. Der Angerufene kann den Dialog an dieser Stelle auf Wunsch beenden.

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Duplex wird vielseitiger

In den USA rollt Google aktuell Stufe zwei von Duplex aus: Die Telefon-KI kann jetzt Friseurtermine buchen. Angekündigt wurde die Funktion schon vor mehr als zwei Jahren bei der ersten öffentlichen Vorstellung von Duplex. Google-Chef Sundar Pichai demonstrierte sie persönlich auf der eigenen Entwicklerkonferenz I/O.

Der Prozess für die Friseurbuchung läuft ähnlich ab wie bei der Buchung eines Restaurants. Der Assistant fragt nach einem bevorzugten Tag und Zeitfenster und nach der Art des Schnitts: Männerschnitt, Damenschnitt oder einfach nur Haarschnitt.

Dann erledigt die KI den Anruf eigenständig und gibt anschließend Rückmeldung über den Buchungserfolg. Wenn Duplex an die Grenzen der eigenen Ausdrucksfähigkeit gerät, beendet die KI das Telefonat entweder oder stellt durch zum menschlichen Auftraggeber.

https://www.youtube.com/watch?v=2_DY4brJ43Q

In deutscher Sprache ist Duplex - wie so viele andere Assistant-Funktionen - leider noch nicht verfügbar. Ob und wann Google die Funktion international nachzieht, ist nicht bekannt.

Empfehlung

Der Aufwand für das KI-Training in verschiedenen Sprachen unter Einbeziehung kultureller Eigenheiten ist hoch, ebenso wie das Risiko, bei einer Fehlfunktion reichlich Kritik einzufahren. Umgekehrt ist der Mehrwert für Nutzer noch überschaubar.

Kurz: Google wird es nicht eilig haben mit Duplex, und die KI im englischsprachigen Raum gründlich testen wollen, bevor sie in mehr Sprachen und Ländern ausrollt.

Angeblich plant Google Duplex langfristig als Callcenter-Software ein: Mit "Contact Center AI" bietet der Technologiekonzern bereits einen KI-gestützten Cloud-Service mit natürlich klingender Sprachausgabe an.

Via: Venturebeat

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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