Boston Dynamics entwickelt eine neue Generation KI-gestützter Roboter

Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Im Boston Dynamics AI Institute wollen Hyundai und Boston Dynamics zukünftig an Künstlicher Intelligenz für fortschrittliche Roboter und neuen Hardware-Designs forschen.

Das 1992 gegründete Robotikunternehmen Boston Dynamics hat eine lange Geschichte der Forschung und Entwicklung hinter sich. Doch Künstliche Intelligenz spielte dabei bislang eine untergeordnete Rolle. Das Unternehmen fokussierte sich stattdessen auf reibungslose Robotermechanik in Kombination mit händisch programmierten Fähigkeiten.

Mehr KI für Spot, Atlas und Co.

Doch das wandelt sich: Die kognitiven Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz, etwa beim maschinellen Sehen, schaffen auch bei der Robotersteuerung neue Möglichkeiten. Boston Dynamics stellte in den letzten Jahren zunehmend von händisch programmierten Bewegungsabläufen auf automatisierte um und verwendet mehr Computer Vision, etwa für den Lagerroboter Stretch.

Im jetzt neu gegründeten AI Institute soll KI für Roboter vorangetrieben werden: Die Forschungsschwerpunkte liegen laut Boston Dynamics auf kognitiver KI, KI für Athletik, also Roboterbewegungen, auf organischem Hardware-Design sowie auf Ethik und Richtlinien. Jede dieser Disziplinen trage zu fortschrittlichen Robotern bei, heißt es in der Ankündigung des Instituts.

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Initial investieren Boston Dynamics und Mutterkonzern Hyundai 400 Millionen US-Dollar in den Aufbau des Instituts, das eigene Technologien entwickeln und mit Forschungseinheiten anderer Konzerne sowie mit Universitäten kooperieren will.

Roboter sollen mehr wie Menschen werden

Als Ziel gibt das Institut die Entwicklung einer neuen Robotergeneration aus, die "viel besser sind als alles, was heute existiert." Roboter müssten "smarter, agiler, beweglicher und einfacher in der Handhabung" und generell "mehr wie Menschen" werden.

Wenn dieses Ziel erreicht sei, könnten Roboter und andere Arten intelligenter Systeme die Produktivität weiter verbessern, gefährliche Arbeiten für Menschen übernehmen, sich um Menschen mit Behinderungen kümmern oder Menschen insgesamt helfen, "bessere Leben zu leben".

Mit dem KI-Institut könnte Boston Dynamics versuchen, Forschungsprojekte und sinnvolles Wirtschaften auf jeweils eigene Beine zu stellen: Die Firma agierte mehr als zwei Dekaden (Geschichte der Roboter) vorwiegend als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen. Erst mit dem Hunderoboter Spot im Sommer 2020 startete es in den offenen Roboterverkauf, stellte zudem mit Stretch einen Logistikroboter vor, der etwa bei DHL im Lager helfen soll.

Dem gegenüber steht der visionäre humanoide Roboter Atlas, der noch keinen unmittelbaren praktischen Nutzen hat (und vielleicht nie haben wird), aber als Forschungsprojekt die Robotik insgesamt weiterbringt.

Empfehlung

Die Firma Boston Dynamics dürfte sich, auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Anforderungen des börsennotierten Mutterkonzerns Hyundai, mehr um kommerzielle, produktive Roboter bemühen, während das Boston Dynamics KI-Institut die komplexe Grundlagenforschung zu Robotik vorantreibt.

Für diese Theorie spricht eine Personalie: Technikchef des KI-Instituts wird Al Rizzi, der mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Roboterentwicklung hat - 17 davon als leitender Wissenschaftler für Boston Dynamics.

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