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Der Tesla-Konkurrent testet seinen Autopiloten auf einem Roadtrip entlang Chinas Ostküste. Wie schlägt sich das autonome Fahrsystem?

Das chinesische Start-up Xpeng Motor beendete am Freitag eine Rekordfahrt: Eine Flotte der elektrisch angetriebenen P7-Modelle legte innerhalb von einer Woche die 3.675 Kilometer lange Strecke von Guangzhou nach Peking zurück. Die Route beinhaltet einige der komplexesten und viel befahrenen Highways der chinesischen Ostküste.

Die Reise diente als Testfahrt für Xpengs neues Feature „Navigation Guided Pilot (NGP)“. Das autonome Fahrsystem „XPilot“ wird damit um eine Navigationsfunktion erweitert. Fahrer geben eine Route von A nach B ein, die das Fahrzeug danach autonom fährt. Laut Unternehmensangaben wurden einige der bisher erfolgreichsten Langstreckenfahrten unter realen Straßenbedingungen in China aufgestellt.

Xpeng P7: E-Auto als Datenkrake

Xpengs P7 Elektro-Modelle sollen Reichweiten von bis zu 700 Kilometer mit einer Ladung zurücklegen. Dafür sorgt ein 80,9-kWh-Akku. Zusammen mit dem chinesischen Internet-Riesen Alibaba, der wie viele große Tech-Konzerne in autonomes Fahren investiert, kreiert Xpeng eine beispiellose Personalisierung.

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Über die integrierte App Aliexpress werden im Verbund mit dem Smartphone sämtliche personenbezogenen Daten, wie Standorte, Lieblingsmusik oder Einkaufsverhalten zusammengefasst und analysiert. Eine Künstliche Intelligenz erstellt daraus ein Nutzerprofil. So soll es zu einer individuellen und persönlichen Kommunikation zwischen KI-System und Fahrzeughalter kommen.

Neben dem Nutzerverhalten erfasst der P7 auch biometrische Daten seiner Halter. Das Elektroauto lässt sich per Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung entsperren. Datenschützer dürfte es bei Xpengs „Serviceangeboten“ nur so schütteln.

Autonomes Fahren der Stufe 3 entlang Chinas Ostküste

Xpeng verbaut in seinen P7-Modellen ein autonomes Fahrsystem der Stufe 3. Das E-Auto verfügt also über ein hochautomatisiertes System und fährt selbstständig und ohne menschliches Zutun. Allerdings sind autonom fahrende Systeme der Stufe 3 nur auf Straßen mit getrennten Fahrspuren ohne Kreuzungen zugelassen.

Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen dort nicht am Verkehr teilnehmen. Zudem darf das System nur bei Geschwindigkeiten bis maximal 60 km/h agieren. Während es aktiv ist, ist der menschliche Fahrer zwar nicht mehr für einen möglichen Unfall verantwortlich, muss allerdings jederzeit bereit sein, einzugreifen.

Während Xpengs Rekordfahrt waren deshalb stets Sicherheitsfahrer in den E-Autos. Das Unternehmen gibt an, dass die menschlichen Fahrer im Schnitt 0,65 Mal pro hundert Kilometer eingreifen mussten. Die tägliche Erfolgsquote bei Spurwechseln und Überholvorgängen lag zwischen 86,05 und 97,91 Prozent.

Empfehlung

Bei Ein- und Ausfahrten auf Highways erreichten die autonom fahrenden P7 Werte zwischen 83,76 und 96,93 Prozent. Tunneldurchfahrten wurden in allen Fällen erfolgreich durchgeführt. Die Route umfasste insgesamt zehn chinesische Großstädte entlang der Ostküste, darunter Peking, Nanjing, Shanghai und Guangzhou.

Titelbild: Xpeng, Quelle: South China Morning Post

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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