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VW testet den neuen Elektro-Van ID. BUZZ mit dem autonomen Fahrsystem von Argo AI. Wann kommen die ersten VW-Robo-Taxis?

Autonome VW-Fahrzeuge werden künftig Personen in ausgewählten Städten transportieren – möglicherweise in einer futuristischen Version des kultigen VW-Busses. Das geht aus einer Pressemitteilung des VW-Konzerns hervor. Darin verkündet Carsten Intra, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), die Bestätigung eines neuen Entwicklungs-Programms für autonomes Fahren durch den VW-Aufsichtsrat.

VW: Autonome Fahrsysteme werden bald im Verkehr eingesetzt

Mit der Bestätigung des Aufsichtsrats würden laut Intra die Weichen für die Zukunft der Mobilität gestellt: „Autonomes, elektrisches Fahren wird einen wichtigen Beitrag für die Mobilität und die Verkehrssicherheit in den Städten liefern. Unsere Fahrzeuge sind der logische erste Einsatzort für solche Systeme.“

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) ist innerhalb des VW-Konzerns für komplett autonome Fahrsysteme und deren gewerblichen Einsatz im städtischen Verkehr verantwortlich. Special Purpose Vehicles, wie beispielsweise Robo-Taxis oder selbstfahrende Transporter, werden künftig unter der Marke VWN entwickelt und gebaut.

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Derzeit laufen die Vorbereitungen dieser autonomen Fahrsysteme für den geplanten Einsatz im Straßenverkehr. VW arbeitet an einem eigenen Ride-Hailing- und Pooling-Konzept für Großstädte. Sofern es die gesetzlichen Rahmenbedingungen bis dahin zulassen, sollen Kunden ab 2025 autonom fahrende VW-Robo-Taxis in verschiedenen Städten buchen können.

Autonomes Fahren in Deutschland (noch) nicht gesetzeskonform

Derzeit sind autonom fahrenden Vehikel im Straßenverkehr nur unter Auflagen und zu Testzwecken in bestimmten Gebieten erlaubt. Das soll sich künftig ändern: Im Februar billigte das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums zum autonomen Fahren.

Damit sollen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, um autonome Fahrzeuge in den deutschen Regelverkehr zu bringen. Mitte des Jahres soll das Gesetz endgültig beschlossen werden, unumstritten ist der Entwurf allerdings nicht. Aufgrund fragwürdiger Datenregelungen hagelte es schon im Vorfeld des Kabinettsbeschlusses Kritik vom Verbraucherschutz.

Das Bundesjustizministerium lehnte den ersten Gesetzesentwurf sogar ab, da persönliche Bewegungsdaten, die durch autonome Fahrsysteme erfasst werden, bei Bedarf unter anderem an den Verfassungsschutz weitergeleitet werden sollten.

Zudem äußerten sich Wissenschaftler und der IT-Branchenverband Bitkom kritisch zu einer vorgesehenen Regelung, die eine permanente Funkverbindung zwischen autonomem Fahrzeug und einer technischen Leitstelle vorsieht. Eine solche Verbindung sei aus technischer Sicht nicht notwendig und stelle ein Sicherheitsrisiko für Cyberattacken dar. Ob der Gesetzgeber vor dem endgültigen Beschluss noch nachbessert bleibt abzuwarten.

Empfehlung

ID.BUZZ: Der neue elektrische VW-Bus fährt autonom

VW will schon dieses Jahr mit einer Versuchsreihe auf Deutschlands Straßen beginnen. Dazu wird eine frühe Version des ID. BUZZ zum Einsatz kommen. Der vollelektrisch betriebene Kleinbus wird von VWs Nutzfahrzeuge-Marke gebaut.

Das Concept Car wurde erstmals 2017 vorgestellt und ist eine Hommage an den ikonischen VW-Bulli. Sobald der Elektro-Van in Serie geht, soll er mit der neuesten VW-Technik ausgestattet werden. Neben intelligenten LED-Scheinwerfern könnte auch ein AR-Head-up-Display, ähnlich wie in der neuen Mercedes S-Klasse an Bord sein.

Das AR-Head-up-Display im Konzeptauto Volkswagen ID. BUZZ.
Der VW ID. BUZZ soll über ein AR-Head-up-Display verfügen. | Bild: Volkswagen

Die Navigationspfeile werden dabei direkt auf die Fahrbahn vor dem Fahrzeug projiziert, damit Fahrer den Blick nicht mehr von der Straße nehmen müssen. Die Scheinwerfer des ID. BUZZ sollen Fußgänger oder Fahrradfahrer registrieren und per Lichtsignal dezent auf sich aufmerksam machen. Da Elektroantriebe deutlich leiser als herkömmliche Verbrennungsmotoren sind, bergen sie ein gewisses Sicherheitsrisiko.

Passanten, die sich zur Orientierung im Straßenverkehr auf ihr Gehör verlassen, könnten den leisen Antrieb überhören. Mit dem Lichtsignal kompensiert VW das leise Fahrtgeräusch auf visueller Ebene. Für den diesjährigen Testlauf für die autonomen Fahrsysteme wird der ID. BUZZ mit dem Self-Driving-System von Argo AI ausgestattet.

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VW, Ford und Argo AI: Kooperation soll autonomes Fahren voranbringen

Im Rahmen einer Kooperation zwischen VWN und der Ford Motor Company investieren beide Unternehmen zu gleichen Teilen in das Start-up Argo AI. Ziel ist eine konsequente und vor allem schnelle Entwicklung autonomer Fahrsysteme.

Ein Auto des Herstellers Ford, das mit Technolgoie für autonomes Fahren ausgestattet ist.
Ford investiert Milliarden in autonomes Fahren und das Start-up Argo AI. | Argo AI

Argo AI ist auf autonomes Fahren spezialisiert. Das Unternehmen wurde 2016 im US-Bundesstaat Pennsylvania gegründet und entwickelt die nötige Künstliche Intelligenz, Soft- und Hardware, Karten und eine eigene Cloud-Infrastruktur für autonom fahrende Vehikel.

Ähnlich wie Mobileye oder Waymo stattet Argo AI die Fahrzeuge renommierter Autobauer mit seinem „Self-Driving-System“ aus. VW brachte neben einer ersten Investition von einer Milliarde US-Dollar auch seine Tochtergesellschaft Autonomous Intelligent Driving (AID) in Argo AI ein. Das jetzt vom VW-Aufsichtsrat bestätigte Entwicklungs-Programm wird weitere Mittel freisetzen.

Die Spezialisten für autonomes Fahren dürfen sich auch auf neue Gelder vom VWN-Kooperationspartner freuen. Anfang des Jahres kündigte Ford Milliarden-Investitionen in autonomes Fahren an. Zusammen mit Argo AI will der US-Konzern dieses Jahr einen Robo-Taxi-Service in drei US-Städten an den Start bringen.

Titelbild & Quelle: Volkswagen

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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