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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Apple füllt Geld in die KI-Lücke zwischen dem eigenen Unternehmen und der Technologie-Konkurrenz. Mit Erfolg?

Während die anderen großen Tech-Konzerne Facebook, Amazon, Google und Microsoft KI bereits im großen Stil einsetzen und massiv in Forschung und Entwicklung investieren, ist es bei Apple vergleichsweise still um KI-Innovationen.

Möglich, dass Apple sich nicht in die Karten blicken lässt, bis eine grundlegende Neuheit am Start ist. Andererseits: Während Apple die eigene Sprach-KI Siri nur in kleinen Schritten verbessert, erzielte Google grundlegendere Fortschritte und stellte nützliche Innovationen wie Duplex vor.

Warum hängt Apple hinterher? Eine Möglichkeit ist, dass gerade die reinen Datenkonzerne Facebook und Google in der KI-Entwicklung Jahre Vorsprung haben, weil die Datenverarbeitung ihr Kerngeschäft ist. Sie haben mehr Know-how und spezialisiertes Personal im Unternehmen.

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Außerdem gehen sie für das KI-Training freizügiger mit Kundendaten um und haben Zugriff auf umfangreichere Datensätze. Facebook beispielsweise sammelt dank der Oculus-VR-Geräte sogar umfassend Bewegungsdaten ein.

Apple drängt in den KI-Markt

Doch Apple wird bei KI zukünftig mehr mitmischen müssen und wollen: Künstliche Intelligenz (News) gilt als Grundlagentechnologie, die Interfaces und Arbeitsprozesse in vielen Bereichen stark verändert. Neue Anwendungsszenarien entstehen wie Sprache als Haupt-Interface oder Deepfakes.

Laut Apples KI-Chef John Giannandrea wird KI iOS in den kommenden Jahren umkrempeln: "Ich glaube wirklich ganz ehrlich, dass es nicht einen Aspekt der iOS- oder Apple-Erfahrungen gibt, der in den nächsten Jahren nicht durch maschinelles Lernen verändert wird", sagt Giannandrea.

Selbst wenn der Verbraucher am Ende noch immer die gleichen Apps und Funktionen benutzt, könnte der Entwicklungsprozess hinter der Software ein völlig anderer sein - anstatt Zeile für Zeile Code zu schreiben, lernen Apple-Ingenieure eine Maschine an, Nutzer-Ziele zu erfüllen.

Apples nächste KI-Akquise: Vilynx

In den letzten Jahren kaufte Apple mehr als ein Dutzend KI-Projekte und Start-ups. Allein in diesem Jahr übernahm der Konzern das Start-up Voysis, das Software anbot für natürlich klingendere Maschinenstimmen.

Empfehlung

Anfang des Jahres stand Xnor.ai auf dem Einkaufszettel, das für Mobilgeräte optimierte KI-Algorithmen für die Bildanalyse entwickelte (siehe Titelbild). Zuletzt kaufte Apple im Mai Inductiv, das Daten für das KI-Training aufbereitet.

Jetzt also Vilynx: Das 2011 in Spanien gegründete KI-Unternehmen arbeitete an einer auf Bildanalyse optimierten KI, die den Inhalt von Videos verstehen soll, indem sie audiovisuelle Signale sowie Text auswertet. Auf dieser Basis kann die KI visuelle Medien automatisch verschlagworten und so besser durchsuchbar machen. Apple könnte die Technik auch für Apple Glass oder eine andere AR-Anwendung einsetzen, die sich in der realen Welt orientieren und dafür beispielsweise Objekte wie einen Tisch erkennen muss.

Apple soll 50 Millionen für Vilynx gezahlt haben, berichtet Bloomberg. Rund 50 der Angestellten werden übernommen inklusive des Technikchefs und Mit-Gründers Elisenda Bou-Balust. Das Vilynx-Büro in Barcelona soll eines von Apples wichtigsten Forschungs- und Entwicklungszentren für Künstliche Intelligenz werden.

Apple investierte in den letzten Jahren auch in KI-Personal mit Strahlkraft: 2018 warb der Konzern Googles KI-Chef John Giannandrea ab, 2019 folgte Googles KI-Superstar Ian Goodfellow. Goodfellow ist der Erfinder der Deepfake-Technologie GAN (Geschichte), die für massive Fortschritte bei KI-generierten Grafiken sorgte.

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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