Palmer Luckey entwickelt jetzt ein AR-Headset fürs US-Militär

Palmer Luckeys Rüstungsunternehmen Anduril übernimmt die Entwicklung von IVAS, Microsofts "Militär-Hololens".
Oculus-Gründer Palmer Luckey hat mehrfach angedeutet, dass er wieder an einem Headset arbeitet. Jetzt wissen wir, worum es sich handelt.
In einem Blogpost kündigte Luckey an, dass sein Rüstungsunternehmen Anduril das IVAS-Programm übernehmen wird. IVAS steht für Integrated Visual Augmentation System und ist ein ursprünglich von Microsoft entwickeltes AR-Headset, das US-Soldaten auf dem Schlachtfeld visuelle Superkräfte verleihen sollte.
Der Hololens-Hersteller hatte 2021 einen Pentagonauftrag im Wert von 22 Milliarden US-Dollar gewonnen, um eine technisch hochgerüstete Militär-Hololens zu bauen. Die Entwicklung zog sich jedoch über Jahre hin und kam immer wieder ins Straucheln.
Die angekündigte Partnerschaft zwischen Microsoft und Anduril Industries, die vom US-Verteidigungsministerium noch abgesegnet werden muss, sieht vor, dass Anduril die Produktion, die zukünftige Entwicklung von Hard- und Software und die Lieferfristen von Microsoft übernimmt. Die Redmonder werden jedoch weiterhin die Cloud-Lösung für IVAS liefern. In diesem Bereich vertiefen die beiden Unternehmen eine bereits bestehende Zusammenarbeit.
Was für ein Gerät will Palmer Luckey bauen?
Das angepeilte Headset dürfte ein tragbares Display für Andurils Lattice-Informationsplattform werden, also ein AR- oder MR-Headset, das einen augmentierten Überblick über ein überwachtes Grenzgebiet oder Schlachtfeld gibt.
"Mit der zunehmenden Komplexität der Kriegsführung wird der Bedarf an intuitiven, informationsreichen Instrumenten immer dringender. Herkömmliche Einsatzführungssysteme, die sich auf flache Karten, statische Armaturenbretter und verbale Kommunikation stützen, sind für die Dynamik moderner Schlachtfelder nicht geeignet", schreiben Microsoft und Anduril in der Pressemitteilung. "Das IVAS-Programm stellt einen bahnbrechenden Fortschritt in der Militärtechnologie dar. Es bietet Soldaten ein umfassendes, am Körper getragenes System, das fortschrittliche Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) integriert, um den Kämpfern Wahrnehmungsfähigkeiten jenseits der Sichtlinie zu bieten und so die Kampfeffizienz und Überlebensfähigkeit gegenüber Drohnen zu erhöhen und die Einsatzführung unbemannter Systeme zu beschleunigen."
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Was Microsoft betrifft: Das Unternehmen dürfte froh sein, das Sorgenkind IVAS losgeworden zu sein, zumal es sich mit Hololens ohnehin aus dem AR-Hardwaregeschäft verabschiedet hat. Mit dem XR- und Militär-Enthusiasten Palmer Luckey hat Microsoft wohl keinen besseren Kandidaten für die Weiterentwicklung dieser Technologie finden können, auch wenn diese enorm schwierig werden dürfte, wie Luckey selbst weiß.
Dennoch platzt der VR-Pionier fast vor Vorfreude. Luckey schließt seinen Blogpost mit den überschwänglichen Worten: "Was auch immer du dir vorstellst, für wie verrückt auch immer du mich hältst, multipliziere es mit zehn und tu es noch einmal. Ich bin wieder da, und ich fange gerade erst an."
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