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AMDs DLSS-Alternative soll noch dieses Jahr erscheinen und auf KI-Technik verzichten, verrät Vizepräsident Scott Herkelman.

AMDs aktuelle Grafikkartengeneration hat ein Problem: Nvidias KI-Upscaling Deep Learning Super Sampling. DLSS spart bis zu 50 Prozent Leistung bei nahezu gleichbleibender Bildqualität und ermöglicht überhaupt erst fortschrittliche Grafiktechnologien wie Raytracing in neuen Spielen wie Cyberpunk 2077 bei spielbaren Bildwiederholraten.

DLSS und andere KI-Anwendungen wie Nvidia Broadcast werden durch die auf KI-Berechnung spezialisierten Tensor-Kerne auf Nvidias RTX-Karten möglich. Speziell das KI-Upscaling DLSS ist mittlerweile so effektiv, dass die Technologie langsam ihren Weg in die VR-Welt und wohl auch in die nächste Nintendo Switch findet.

Bei der Vorstellung der RX-6000-Serie schien AMD keine Antwort auf Nvidias KI-Upscaling zu haben. In den Tagen danach ließ AMD jedoch verlauten, dass das am Rande erwähnte FidelityFX Super Resolution (FSR) die erhoffte DLSS-Alternative darstelle. FSR soll 2021 erscheinen und langfristig auch auf der neuen Xbox und der Playstation 5 laufen.

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Super Resolution ohne Machine Learning

Dass FSR bei der Ankündigung nicht als DLSS-Alternative wahrgenommen wurde, hat einen einfachen Grund: Die Technologie wurde lediglich in einem Nebensatz erwähnt und von KI-Implementierung hörte man gar nichts – wohl auch, da AMDs Karten keine spezialisierten KI-Chips verbaut haben.

Nach einem Interview mit AMDs Vizepräsident Scott Herkelman ist der Grund nun klar: AMDs FSR verzichtet laut Herkelman komplett auf KI-Technik und maschinelles Lernen.

Auf die Frage, auf welche Technologie FSR setze, antwortet Herkelman: „Was ich sagen kann: Du brauchst kein Machine Learning für Super Resolution. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und wir evaluieren diese Möglichkeiten.“

AMD lege Wert auf eine Lösung, die Spieleentwickler nutzen möchten. „Wir machen gute Fortschritte, aber haben noch ein bisschen Arbeit vor uns“, so Herkelman.

Der Fokus liege aktuell darauf, FSR auf PC-Grafikkarten zu bringen. Herkelman betont erneut, dass FSR als Cross-Plattform-Technologie gedacht sei.

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Ziel sei es, dass Spieler Raytracing aktivieren können, ohne mit einem massiven Einbruch der Bildwiederholraten leben zu müssen. Ob FSR auch mit Nvidia-Karten funktionieren wird, verrät Herkelman nicht. Andere FidelityFX-Technologien von AMD wie "Contrast Adaptive Sharpening" (CAS) laufen auch auf Nvidia-Karten.

Ob AMDs Software-Lösung mit Nvidias DLSS mithalten kann, wird sich im Laufe des Jahres zeigen. Aktuell sieht es allerdings so aus, als habe AMD den Trend zu KI-beschleunigter Grafik verschlafen und erst nach der RX-6000-Präsentation realisiert, wie erfolgreich und revolutionär Nvidias KI-Ansatz mit DLSS ist.

Titelbild: AMD

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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