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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Ein Start-up bietet eine multilinguale Sprach-KI für die In-App-Nutzung an. Was leistet der Echtzeitübersetzer zwischen Mensch und Gerät?

Ein indisches Start-up will die Vorteile von Sprachassistenten weiterverbreiten. Mit einem selbst entwickelten Natural Language Processing-Stack (NLP) bietet Slang Labs schnell modifizierbare Voice Assistants für verschiedene Branchen an.

Der Clou: Die Sprach-KIs übersetzen Befehle in lokaler Sprache sofort auf Englisch und fungieren somit als Echtzeitübersetzer zwischen Mensch und Maschine.

Sprachassistenz für jedermann

In einem Interview erklärt CEO Kumar Rangarajan, wie er auf die Idee einer Service-Plattform für multilinguale Sprachassistenz gekommen ist. In Indien habe sich Englisch in Online-Medien, Smartphones und Apps etabliert. Das erschwere vielen Einwohnern, die der Sprache nicht mächtig sind, das vollumfängliche Nutzen moderner Technologien.

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Multilinguale Sprachassistenten würden es auch diesen Leuten ermöglichen, ihre Geräte richtig zu nutzen oder dabei helfen, anderssprachige Texte zu übersetzen. Die Interaktion mit einer Sprach-KI sei für jeden leicht zugänglich, da die Sprache in der Natur des Menschen liege.

Dennoch sieht Rangarajan die Einsatzzwecke aktueller Sprachassistenten noch als limitiert an. Sprach-KIs wie Amazons Alexa (Guide) oder der Google Assistant (Guide) seien auf die Nutzung in einigen wenigen Apps oder Geräten beschränkt. Slang Labs möchte diese Restriktionen aufbrechen und Sprachassistenz für jeden und überall zugänglich machen.

Slang Conva: Voice Assistance as a Service

Mit der Plattform „Slang Conva“ sollen Unternehmen vorgefertigte Sprachassistenten für die Benutzung in ihren Apps modifizieren können - ähnlich wie beim Alexa Custom Assistant, den Amazon für Geräteentwickler anbietet. Slang Conva ermögliche es, Anfragen in lokaler Sprache ins Englische zu übersetzen und so die Bearbeitung im Backend zu erleichtern.

„Auch wenn der Benutzer in seiner eigenen Sprache spricht, sagen wir Tamil, konvertiert der Assistent implizit alles ins Englische. Aus Sicht der App können sie also alle Eingaben, die sie wollen, auf Englisch erhalten“, erklärt der CEO. Für viele Unternehmen sei dies eine große Erleichterung, da es ein enormer Aufwand sei, ein System in vielen unterschiedlichen Sprachen zu pflegen.

Laut Rangarajan ermöglicht es Slang Conva Kunden innerhalb von Minuten einen der angebotenen Sprachassistenten in die eigene App zu integrieren. Derzeit konzentrieren sich Rangarajan und sein Team auf die Entwicklung von sprachbasierten Assistenten für die Branchen E-Commerce, Reisen, Versicherungen und Personalrekrutierung.

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Schnell anpassbare Komponenten erleichtern Modifizierung

Durch die Spezialisierung sei die Modifizierung auf verschiedene Kunden schneller realisierbar. „Im Wesentlichen sind diese Assistenten gemeinsame, wiederholbare Komponenten“, so Rangaraja. Slang Labs liefere also einen branchenspezifischen Sprachassistenten, den der Kunde nur noch um seine Bedürfnisse ergänzen müsse. Im E-Commerce wären das beispielsweise die angebotenen Produkte.

Im Moment unterstützt die Plattform fünf Sprachen: Indian Accent English, Hindi, Tamil, Kannada und Malayalam. Gujarati, Bengali, Marathi und Telugu seien als nächste Sprachen in Planung. Ob das Start-up sein Angebot noch um weitere Landessprachen außerhalb Indiens erweitern wird, ist derzeit nicht bekannt.

Slang Labs wurde 2017 im indischen Bengaluru gegründet. Rangarajan und seine Co-Gründer Giridhar Murthy und Satish Gupta waren früher Kollegen bei IBM. Zuvor hatten Murthy und Rangarajan ihr Start-up Little Eye Labs 2013 an Facebook verkauft.

Titelbild: SlangLabs, Quelle: IndianExpress, SlangLabs

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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