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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Baidu startet Pekings ersten kommerziellen Robo-Taxi-Dienst. Wie sehen die fahrerlosen autonomen Fahrten durch Chinas Hauptstadt aus?

Das KI-Unternehmen Baidu ist der erste Anbieter, der in Chinas Hauptstadt einen kommerziellen Robo-Taxi-Service betreiben darf. Seit Sonntag transportieren autonom fahrende Autos Passagiere durch Peking. Einen Sicherheitsfahrer brauchen sie dafür nicht mehr.

Baidus Apollo Go Taxi-Service startet durch

Baidu ist einer der größten Tech-Konzerne Chinas. Das Unternehmen wird oft mit Google verglichen, da es auf ähnlichen Gebieten agiert. Baidu betreibt nach Google die zweitgrößte Suchmaschine überhaupt und ist eines der führenden KI-Unternehmen weltweit. Auf dem Gebiet des autonomen Fahrens macht der Konzern seit 2017 mit seiner eigenen Plattform „Apollo“ auf sich aufmerksam.

Der autonom fahrende Minibus Apollong von Baidu.
Baidu testet die weltweit erste Mobility-as-a-Service-Plattform mit verschiedenen autonom fahrenden Vehikeln in China. | Bild: Baidu

Seit Anfang letzten Jahres betreibt Baidu einen Robo-Taxi-Service namens „Apollo Go“. Nach eigenen Angaben sollen die selbstfahrenden Vehikel schon über 210.000 Passagiere in drei chinesischen Städten transportiert haben. Im Februar startete Baidu einen großen Testlauf mit vierzig autonom fahrenden Vehikeln in der Metropole Guangzhou.

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Dabei kam erstmals die multimodale Mobility-as-a-Service-Plattform zum Einsatz. Einwohner der Stadt konnten über Baidus Apps verschiedene Services buchen. Neben der Apollo-Taxi-Flotte gab es auch einen autonom fahrenden Snack-Automaten, der gleichzeitig als Straßenkehr-Roboter fungierte. Diese Service-Plattform hält nun Einzug in Chinas Hauptstadt.

Apollo Go: So sieht Baidus Robo-Taxi-Service in Peking aus

Seit Ende 2020 führte Baidu in Peking autonome Testfahrten ohne Sicherheitsfahrer durch. Verbunden waren sie lediglich mit einer Kommandozentrale über das 5G-Netz der Stadt. Der jetzt startende kommerzielle Robo-Taxi-Dienst verzichtet ebenfalls auf eine menschliche Aufsicht hinterm Steuer.

Bis auf weiteres wird während der Personenfahrten allerdings eine menschliche Aufsichtsperson auf dem Beifahrersitz anwesend sein. Bis zu zehn Apollo-Taxis gleichzeitig befahren ein Gebiet von etwa drei Quadratkilometern. Im Shougang Park im Westen Pekings gibt es acht feste Haltestellen, an denen Personen nach vorheriger Fahrtbestellung via App zusteigen dürfen.

Der Park entstand auf einem ehemaligen Industriegebiet, das für die Olympischen Winterspiele 2022 neu strukturiert wurde. Das Verkehrsaufkommen ist eher gering. Derzeit ist der Shougang Park vor allem für Touristen interessant.

Pro Fahrt verlangt Baidu 30 Yuan, also etwa vier Euro. Eine Altersbeschränkung gibt es ebenfalls: Für Robo-Taxi-Fahrten in Peking muss man zwischen 18 und 60 Jahre alt sein. Zusteigende Passagiere verifizieren sich über ihr Smartphone und entsperren damit gleichzeitig die Tür. Sobald das System erkennt, dass der Sicherheitsgurt angelegt wurde, beginnt die Fahrt.

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Autonomes Fahren: Konkurrenz für Baidu in Peking

In Peking konkurriert Baidu bald mit Pony.ai: Das Start-up für autonomes Fahren wird zu großen Teilen vom japanischen Autokonzern Toyota finanziert und erhielt vor kurzem weitere 100 Millionen US-Dollar Kapital in einer Serie-C-Finanzierungsrunde.

Pony.ai will möglichst bald kommerzielle Passagierfahrten in der Hauptstadt ermöglichen. Die sollen ähnlich wie bei Baidu über die eigene App bestellt werden können. Die Robo-Taxis für Peking werden zudem mit Pony.ais neuestem KI-System „PonyAlpha X“ ausgestattet. Testfahrten auf öffentlichen Straßen finden derzeit in Peking, Shanghai und Guangzhou statt.

Titelbild: Baidu, Quelle: ABC News

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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